Die neue Wohn- und Geschäftsbebauung steht unter dem Zeichen einer innerstädtischen Nachverdichtung, die mehr als nur „ein reines Lückenfüllen“ zum Anspruch hat. Die zentral gelegene Baulücke und die daran anschließende unliebsame Hinterhofsituation mit Parkflächen wandelt sich zu einem identitätsstiftenden Ort, der das bahnhofsnahe Quartier in der Karlstraße der Stadt Ludwigsburg aufwertet und neu definiert. Das Gebäudeensemble bietet zeitgemäßes Wohnen im Stadtzentrum mit fließenden Übergängen zwischen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bereichen und einer guten infrastrukturellen Versorgung und Anbindung. In dem hybriden Quartier finden Leben und Arbeiten in unmittelbarem Zusammenspiel statt, die ihre Schnittmenge in den öffentlichen und gemeinschaftlich genutzten Räumen haben. Auf dem von Zwangspunkten bestimmten Grundstück entwickelte sich die subtile Ausformulierung der Gebäudekuben unter dem Aspekt einer gesellschaftlich, sozial und wirtschaftlich optimierten Nutzung. In einer offenen differenzierten Bauweise entstanden 3 polygonale Punkthäuser, deren städtebauliche Korngröße und Höhenentwicklung sich aus den unterschiedlichen Typologien der Umgebung herleiten. Durch einen sensiblen Umgang mit der Bestandssituation des vorhandenen Quartiers bietet das neue Gebäudeensemble eine optische Durchlässigkeit sowie die bestmögliche Ausrichtung und Besonnung der Wohnungen. Die Gebäude stehen versetzt zueinander und es ergeben sich im Stadtgrundriss zwei geschützte, attraktive und sozial sichere Räume. Diese beiden Eingangshöfe sind Adressgeber und Visitenkarte zugleich. Sie markieren den Übergang ins neue Wohnquartier und verknüpfen das Planungsgebiet mit der Erschließungsachse der Karlstrasse.




Realisierung: 2017-2021
Wettbewerb: 1.Preis
LPH: 1-5
BGF: 7.700 m²
BRI: 26.300 m³
Bauherr: STRENGER Holding GmbH
Ort: Ludwigsburg
Fotos: Steimle Architekten BDA

Half-Long Charles Ludwigsburg